Neue Studie: Wie digital ist die Wohnungswirtschaft?

07.05.2018

Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung in den norddeutschen Wohnungsunternehmen? Welche Bereiche funktionieren schon digital? Wie sehen die Perspektiven aus? Diesen Fragen wollten der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) und der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) auf den Grund gehen. Deshalb beauftragten sie bei Analyse & Konzepte eine Untersuchung zum Thema.

Für die Studie „Digitale Agenda 2025“ sprach Analyse & Konzepte mit zahlreichen Experten und führte eine Onlinebefragung durch, an der sich 128 Unternehmen beteiligten. Das Ergebnis: Die Wohnungswirtschaft sieht ihr Kerngeschäft durch die Digitalisierung nicht gefährdet. Trotzdem arbeiten die Wohnungsunternehmen daran, selbst digitale Strukturen aufzubauen. Diese werden zunächst vor allem den Vermietungsprozess verändern.

Bei einem Drittel der Wohnungsunternehmen liegen schon heute alle wichtigen Daten und Informationen in digitaler und auswertbarer Form vor. Weitere 50 Prozent der Befragten wollen diesen Status innerhalb der nächsten fünf Jahre erreichen. Ebenfalls die Hälfte der Wohnungsunternehmen möchte in fünf Jahren alle Unternehmensbereiche digital miteinander vernetzt haben. Dies ist aktuell erst bei 12 Prozent der befragten Unternehmen der Fall.

Den höchsten Digitalisierungsgrad erreichen Wohnungsunternehmen heute im Bereich „Rechnungswesen und Controlling“. Allerdings gehen die Wohnungsunternehmen davon aus, dass in Zukunft die Vermietung hier auf Platz eins liegen wird: 86 Prozent der Befragten prognostizieren, dass der Digitalisierungsgrad der Vermietung künftig hoch oder sehr hoch sein wird.

Mieterakten und Vermietungsprozess werden digital

 

Schon jetzt haben 21 Prozent aller Wohnungsunternehmen digitale Mieterakten, auf die unterschiedliche Personen im Unternehmen zugreifen können. Weitere 62 Prozent arbeiten an einer entsprechenden Umstellung oder planen sie zumindest. 19 Prozent der Befragten vermarkten ihre Wohnungen bereits heute komplett online. Gut die Hälfte (51 Prozent) der Wohnungsunternehmen hat dies in Zukunft vor. Auch der Mieterwechsel wird künftig sehr viel häufiger digital funktionieren. 76 Prozent der Wohnungsunternehmen arbeiten darauf hin oder setzen dies bereits um.

Die stärksten Treiber für die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft sind die Kunden. Daneben wirken die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt, die eigenen Mitarbeiter und der Wettbewerb als Motor. Als Hürden erweisen sich vor allem eine fehlende Digitalisierungsstrategie des Unternehmens sowie die personellen Ressourcen und der geringe Reifegrad der benötigten Technik. Darüber hinaus müssten die die Unternehmen noch mehr Zeit in die Digitalisierung investieren: 46 Prozent der Befragten beschäftigen sich bisher maximal zwei Stunden pro Woche damit.

„Wir leben im digitalen Zeitalter. Das gilt auch für die Wohnungswirtschaft“, sagt Michael Deeg, Senior Berater bei Analyse & Konzepte. „Bei unserer Untersuchung haben wir festgestellt, dass die Unternehmen noch viel Potenzial bei der Digitalisierung und Automatisierung bestehender Prozesse haben. Zweitens gibt es bisher kaum Aktivitäten, um selbst neue, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Gerade in diesem Bereich kann es noch spannende Entwicklungen geben.“

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