Nur ein Viertel der Mieterinnen und Mieter findet ihre Miete zu hoch

02.11.2020

Nur 26 Prozent der Mieterinnen und Mieter in Deutschland schätzen ihre Miete als zu hoch ein. Um bei der Miete zu sparen, würden 29 Prozent auf eine preiswertere Wohnlage ausweichen. Eine schlechtere Ausstattung kommt für die meisten hingegen nicht infrage. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Servicemonitor Wohnen“ des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult.

Für den Servicemonitor Wohnen befragte Analyse & Konzepte immo.consult im Frühjahr 2020 1.000 Mieterinnen und Mieter in Deutschland. Ein Ergebnis: 61 Prozent der Befragten empfinden ihre Miete als angemessen, 13 Prozent sogar als gering oder sehr gering. Nur 26 Prozent halten die Miete für zu hoch oder viel zu hoch. Diese Werte haben sich gegenüber der letzten Befragung aus dem Jahr 2018 nur sehr geringfügig verändert.

Insbesondere die Paarhaushalte ab 65 Jahren sind mit ihrer Miete zufrieden. 78 Prozent empfinden sie als angemessen. Diese Haushalte verfügen häufig über langjährige günstige Mietverträge. Die Alleinerziehenden beurteilen die Höhe ihrer Miete sehr unterschiedlich: Nur 48 Prozent empfinden sie als angemessen, 31 Prozent halten sie für zu hoch oder sogar viel zu hoch. Hierin spiegelt sich wider, dass ein Teil der Alleinerziehenden finanziell schlechter aufgestellt ist. Ein gutes Fünftel (21 Prozent) meint hingegen, die Miethöhe sei gering oder sehr gering.

 

Wenn sparen, dann bei Wohnlage und Fläche

29 Prozent der Befragten würden eine preiswertere Wohnlage in Kauf nehmen, um Miete zu sparen. Diese Option ist besonders für Haushalte mit kommunikativem, häuslichem und bescheidenem Wohnkonzept attraktiv. 28 Prozent aller Mieterinnen und Mieter würden auf Wohnfläche verzichten, um weniger Miete zu zahlen. Bei Haushalten mit konventionellem Wohnkonzept liegt dieser Wert sogar bei 32 Prozent.

 

Wohnung gewinnt während der Pandemie an Bedeutung

In einem Punkt sind sich die Mieterinnen und Mieter einig: eine schlechtere Ausstattung kommt für die wenigsten infrage. Nur 4 Prozent der Befragten würden hierbei Abstriche machen, um Mietkosten zu sparen. Zum Vergleich: 2016 lag dieser Wert noch bei 9 Prozent. „Die Bedeutung der Wohnung hat durch die Corona-Pandemie stark zugenommen. Die Mieterinnen und Mieter möchten sich zu Hause wohlfühlen. Deshalb ist für viele eine schlechtere Ausstattung keine Option. Auch die Größe der Wohnung spielt eine wichtige Rolle, gerade wenn Menschen im Homeoffice arbeiten und dafür zusätzlichen Platz benötigen. Die Innenperspektive ist gegenüber der Lage wichtiger geworden“, erklärt Anja Hesse von Analyse & Konzepte immo.consult.

 

Über den „Servicemonitor Wohnen“:

Seit zwölf Jahren veröffentlicht Analyse & Konzepte alle zwei Jahre den Servicemonitor Wohnen. Er untersucht, was Mieterinnen und Mietern im Kontakt mit ihrem Vermieter besonders wichtig ist und wie sich ihre Wünsche verändern. Die Umfrage ist repräsentativ. 2020 wurden dafür 1.000 Mieterinnen und Mieter aus ganz Deutschland befragt. Die Studie kann kostenlos angefordert werden unter www.analyse-konzepte.de. Ansprechpartnerin: Anja Hesse, hesse@analyse-konzepte.de. Weitere Informationen zu den Wohnkonzepten unter www.wohnmatrix.de

 

Das könnte Sie interessieren

Digitale Kommunikation in Genossenschaften

Wie kommunizieren Genossenschaften mit ihren Mieterinnen und Mietern? Welche digitalen Kanäle nutzen sie? Diese und andere Fragen haben wir im Auftrag des Vereins "Wohnen in Genossenschaften" in der Studie "Digitale Kommunikation in Genossenschaften" untersucht. Unterstützt wurde die Studie von VdW Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen e.V. Die wichtigsten Erkenntnisse fasst dieser Beitrag aus Heft 06/2021 der DW l Die Wohnungswirtschaft zusammen.


Zum Artikel

Neues Produkt EASY – Mieterfeedback einfach und digital

Starten Sie eine Online-Umfrage unter Ihren Mieterinnen und Mietern! Mit dem Befragungstool EASY erfahren Sie schnell, einfach und kostengünstig, wie Ihre Mieterinnen und Mieter Service und Wohnsituation bewerten. So gewinnen Sie wichtige Erkenntnisse, die Ihnen helfen können, die Kundenzufriedenheit zu steigern. Nutzen Sie dieses Feedback zur Steuerung und Weiterentwicklung Ihrer Serviceorganisation!


Zum Artikel

Die Mehrheit der Mieter empfindet die Höhe ihrer Miete als angemessen

58 Prozent aller Mieter beurteilen die Höhe ihrer Miete als angemessen. 11 Prozent schätzen sie sogar als gering oder sehr gering ein. Das ergab der Servicemonitor Wohnen 2018, eine repräsentative Umfrage des unabhängigen Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte. Für die Studie wurden 1.000 Mieterhaushalte in ganz Deutschland befragt.


Zum Artikel

Wie wohnen wir in Zukunft? - "GdW-Wohntrends 2035" erschienen

2018 beauftragte der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) Analyse & Konzepte sowie das InWIS-Institut bereits zum dritten Mal damit, die Zukunft des Wohnens zu erforschen. Welche Trends lassen sich daraus ableiten?


Zum Artikel

Neue Studie: Wie digital ist die Wohnungswirtschaft?

Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung in den norddeutschen Wohnungsunternehmen? Welche Bereiche funktionieren schon digital? Wie sehen die Perspektiven aus? Diesen Fragen wollten der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) und der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) auf den Grund gehen. Deshalb beauftragten sie bei Analyse & Konzepte eine Untersuchung zum Thema.


Zum Artikel